Charta-Konferenz

Die Schweizer Charta für Psychotherapie

In den Jahren 1989-1991 hat ein Zusammenschluss massgeblicher psychotherapeutischer Weiterbildungsinstitutionen in der Schweiz den Konsens über Inhalte, Ausbildung, Wissenschaft und Ethik in der Psychotherapie erarbeitet. Vertreten waren tiefenpsychologische, humanistische, körperpsychotherapeutische sowie kunst- und ausdrucksorientierte Richtungen. Im Jahr 1993 wurde die Charta zunächst von 27 Weiterbildungsinstitutionen, Fach- und Berufsverbänden unterzeichnet. Seither wird die Vereinbarung in demokratischen Prozessen laufend weiterentwickelt, umgesetzt und im Charta-Text festgehalten.

Im Jahr 2015 haben die in der Charta-Konferenz versammelten Weiterbildungsinstitutionen und Berufsverbände aus berufspolitischen Gründen beschlossen, sich in die ASP zu integrieren und sind dem Verband als Kollektivmitglieder angeschlossen.

Standpunkt der Schweizer Charta für Psychotherapie

Psychotherapie ist eine eigenständige Wissenschaft, die sich interdisziplinär aus der Praxis und Theorie entwickelt hat. Sie schöpft aus dem Fundus der Medizin, Psychologie, Soziologie, Pädagogik, sowie Natur-, Kultur- und Geisteswissenschaften. Deren Erkenntnisse integriert sie in ihr eigenes Verständnis, ihre eigenen Konzepte und Theoriebildungen. Psychotherapie als eine Wissenschaft vom Menschen hat ihren Blick immer auf alle Phänomene des menschlichen Lebens auszurichten, sowohl in seinen gesunden, wie in seinen kranken Erscheinungsformen.

Der kritisch-wissenschaftliche Dialog, die Anerkennung unterschiedlicher Theorien und menschlicher Seinsweisen entspricht dem Wissenschaftsverständnis der Schweizer Charta für Psychotherapie. Die gewachsene Vielfalt der Methoden ist ein Reichtum; er ermöglicht den Menschen einen Zugang zur Psychotherapie.

Die Psychotherapie in ihrer Vielfalt und Interdisziplinarität zu bewahren und weiterzuentwickeln ist das eigentliche Ziel der Schweizer Charta für Psychotherapie. Sie gibt sich damit einen kultur-, wissenschafts- und bildungspolitischen Auftrag.